3.1.1. Lohntarife
Versionsgeschichte | ||
---|---|---|
6.1.2015 | MZ | |
neu |
Als Basis für die Lohnkalkulation richten Sie die für Ihren Betrieb gültigen Durchschnittswerte der verwendeten Lohntarife auf dem Arbeitsblatt Stammdaten | Projekte | Lohntarife ein.[17] Dazu werden im Wesentlichen der Kostenpreis/Lohnselbstkostenpreis und der Erlöspreis/Verrechnungssatz bestimmt:

Öffnen Sie z.B. den Lohntarif Standard mit der Funktion Bearbeiten
F4 und passen Sie die Lohneinstellungen entsprechend an:

Die Werte Lohnselbstkosten und
Verrechnungssatz (auch
"Stundenverrechnungssatz") im Bereich Resultat sind
beim Lohntarif Standard zunächst nicht
ausgefüllt und werden erst nach Änderung der Einstellungen und
Speichern
der Werte (F7)
gesetzt.
Folgende Einstellungen stehen für die Lohntarife zur Verfügung:
-
Bereich Allgemein
-
Name
Der Name des gewählten Lohntarifs. Es können maximal 16 Zeichen verwendet werden.
-
Gruppe
Ordnen Sie mit diesem Feld den Lohntarif einer Gruppe zu. Der Gruppenbezeichner kann dabei aus der Liste der bislang verwendeten Gruppen nachgeschlagen werden. Es kann aber auch ein frei wählbarer, neuer Bezeichner eingegeben werden.
-
Kurztext
Geben Sie im Feld Kurztext eine Kurzbeschreibung für den Lohntarif an. Gegenüber dem Feld Name können hier bis zu 50 Zeichen für verwendet werden. Sollten Sie noch mehr Informationen zu diesem Lohntarif angeben wollen, verwenden Sie dazu den Bereich Bemerkungen. Hier können Sie ausführliche Texte zum Lohntarif hinterlegen.
-
Gewerk
Ordnen Sie mit diesem Feld den Lohntarif einem Gewerk zu.
-
Arbeitspaket
Sie können einem Lohntarif ein Arbeitspaket zuordnen. Dieses wird beim Einfügen von Erlösanteilen des Typs Lohn (Spalte
"Kennung"
) in eine Projektgliederung bzw. ein Leistungsverzeichnis aus dem jeweiligen Lohntarif voreingestellt. In der Übersicht der Lohntarife steht dazu die SpalteArbeitspaket
zur Verfügung. Siehe dazu auch Abschnitt 6.3.2.16, „Einstellungen im Lohnanteil eines Artikels“ sowie den Themenbereich Arbeitspakete. -
Kalkulationsgruppe
Standardmäßig wird die Kalkulationsgruppe Lohn verwendet. Wenn Sie weitere Lohn-Kalkulationsgruppen eingerichtet haben, können Sie diese hier auswählen und zuordnen.
-
Zeitangaben, Einheit
MOS'aik arbeitet bei den Zeitvorgaben intern mit Minuten, weil dies eine wesentlich genauere Kalkulation zulässt. Mit den Einstellungen Zeitangaben und Einheit legen Sie fest, in welcher Einheit (Stunden oder Minuten) die Zeitvorgaben in den Sets bzw. Artikeln erfasst sind. Siehe dazu auch den nachfolgenden Abschnitt Abschnitt 3.1.1.1, „Zeitangaben im Lohntarif“.
-
Mengenformat
Mit dem Mengenformat legen Sie fest, wie viele Nachkommastellen Ihre Mengenangaben beim Ausdruck haben sollen. Sie können zwischen der Einstellung <Automatisch>, Ganzzahl (keine Nachkommastellen) oder bis zu fünf Nachkommastellen wählen.
-
Preisangaben
Stellen Sie mit den Preisangaben ein, für welche Zeiteinheit (Stunden oder Minuten) die Preisangaben des Lohntarifs gelten. Sie können hier zwischen Für 1 Minute Arbeitszeit, Für 1 Stunde Arbeitszeit oder Für 100 Minuten Arbeitszeit wählen.
-
Steuersatz
Hier hinterlegen Sie den Mehrwertsteuersatz für den Lohntarif. Siehe dazu auch den Themenbereich MwSt-Sätze.
-
Externname
Das Feld hat dann eine Bedeutung, wenn Sie Lohntarifdatensätze an eine externe Finanzbuchhaltung übergeben wollen, Dann tragen Sie hier den Namen der vergleichbaren Zahlungsbedingung der Fremdbuchhaltung ein. Siehe auch den Themenbereich DATEV-Schnittstellen.
-
Mobile Synchronisation
Legen Sie mit diesem Schalter fest, ob der Lohntarif an mobile Geräte, z.B. für den Mobiler Service, bei der Stammdatensynchronisation übermittelt werden soll. Mehr dazu finden Sie im Themenbereich Mobiler Service.
-
-
Bereich Kalkulation
-
Durchschnittslohn
Der Geldwert der Arbeitsleistung basiert auf den Tarifverträgen oder innerbetrieblichen Vereinbarungen. Sie enthalten in der Regel die Vereinbarung über den Ecklohn, der für eine bestimmte Arbeitsanforderung festgelegt wurde.
-
Lohnzusatzkosten
Die Lohnzusatzkosten beinhalten tarifliche, gesetzliche und freiwillige Sozialkosten wie die Arbeitgeberanteile zur Sozialversicherung, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, Lohnfortzahlung, Feiertagsentlohnung.
-
Lohnnebenkosten
Die Lohnnebenkosten umfassen z.B. tarifliche Auslösungen, Wegegelder, Unterkunfts- und Übernachtungsgelder, An- und Rückreisekosten zur Baustelle oder Familienheimfahrten.
-
Kalkulationslohn
Der Kalkulationslohn ist die Basis für die Betriebsgemeinkosten.
Gleichung 3.1. KalkulationslohnKalkulationslohn = Durchschnittslohn + Lohnzusatzkosten + Lohnnebenkosten -
Betriebsgemeinkosten
Betriebsgemeinkosten sind jene Kosten, die nicht unmittelbar für einen einzelnen Auftrag anfallen und daher zunächst nur dem Betrieb insgesamt zugeordnet werden können. Beispiele für Gemeinkosten sind Abschreibungen, Versicherungen, Vermögenssteuer oder Gehälter für kaufmännisches Personal, Geschäftsleitung, Pförtner usw. Mithilfe von Zuschlags- und Verrechnungssätzen, die sich aus dem Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ermitteln, werden die Gemeinkosten auf die Kalkulationsobjekte verteilt (sogenannte Kostenaufschlüsselung). Die Betriebsgemeinkosten werden wie folgt berechnet:
Gleichung 3.2. Betriebsgemeinkosten (%)Betriebsgemeinkosten = Kalkulationslohn * Betriebsgemeinkostenprozentsatz
bzw.Gleichung 3.3. Betriebsgemeinkosten (Betrag)Betriebsgemeinkosten = Kalkulationslohn + Gemeinkostenpauschale
Die Betriebsgemeinkosten können damit also sowohl prozentual oder als Betrag in der Gemeinkostenpauschale angegeben werden:Gleichung 3.4. GemeinkostenpauschaleGemeinkostenpauschale = fester Wert. -
Lohnselbstkosten
Die Lohnselbstkosten fließen als Kostenpreis in die Lohnnachkalkulation und berechnen sich wie folgt:
Gleichung 3.5. Lohnselbstkosten (Lohnkostenpreis, Lohn EK)Lohnselbstkosten = Kalk.lohn + Betriebsgemeinkosten + Gemeinkostenpauschale -
Wagnis & Gewinn
Zum Zweck der Angebotspreisermittlung schlägt man in der Praxis den kalkulierten Selbstkosten einen für angemessen erachteten Gewinnzuschlag auf, der eine Art Soll-Gewinn darstellt und in der Regel als Prozentsatz vorgegeben wird. Dieser Zuschlag erfolgt im Feld Wagnis & Gewinn.
-
Verrechnungssatz
Der Verrechnungssatz kann wie folgt bestimmt werden:
Gleichung 3.6. Verrechnungssatz (Lohnerlöspreis, Lohn VK, VSatz)Verrechnungssatz = Lohnselbstkosten + 'Wagnis & Gewinn'Die in einem Vorgang verwendeten Verrechnungssätze finden Sie auch über die Funktion Verrechnungssätze aktualisieren ...!
-
Das Arbeitsblatt kann anschließend geschlossen werden.
Fügen Sie bei Bedarf weitere Lohntarife über die
Funktionen Neu
F8 oder Duplizieren
Strg+F8 hinzu oder bearbeiten Sie diese gemäß Ihren Anforderungen.
Für die meisten Betriebe reicht es aus, nur den Standardlohntarif mit dem in den jährlichen betriebswirtschaftlichen Auswertungen (BWA) ermittelten Durchschnittslohn und den Lohnzuschlägen einzurichten. Weitere Lohntarife sind dann in der Regel nicht erforderlich. Werden dennoch zusätzliche Lohntarife eingesetzt, unterscheiden diese sich typischerweise nur im angesetzten Durchschnittslohn; die Zuschläge für die Lohnzusatz- und -nebenkosten sowie Gemeinkosten und Wagnis & Gewinn sind üblicherweise identisch.
[17] Die Werte entnehmen Sie z.B. Ihren betriebswirtschaftlichen Auswertungen, siehe Betriebsabrechnungsbogen (BAB), oder fragen Sie Ihren Steuerberater.